Samstag, 23. Dezember 2017

Der erste Strohstern

Als sich die Hirten nach Bethlehem machten, weckten sie mit ihrem Reden einen Hirtenjungen, der bei den Schafen im Pferch geschlafen hatte. Verwundert und noch ein bißchen schlaftrunken, lief er den Männern nach.

Lange Zeit standen sie zusammen in dem armen Stall vor dem neugeborenen Kind in der Krippe. Endlich fasste einer der Hirten den Jungen am Arm: "Komm, Bub, wir wollen heimgehen! Das Kind uns seine Mutter brauchen Ruh!"

Unterwegs berieten die Hirten, was sie dem Kind morgen alles mitbringen wollten. "Ich bringe ihm Milch von dem Mutterschaf!", sagte der eine. "Ich nehme guten Schafskäse mit!", sagte ein anderer. Ein dritter wollte ein Säckchen Mehl hintragen, ein vierter ein weiches Lammfell schenken. Wieder einer wollte ein Bund Holz zum Feuermachen mitbringen und ein anderer einen Beutel voll Winteräpfel zusammensuchen.  Einer hatte noch ein Töpfchen  Fett. Der älteste und ärmste von ihnen sagte nach einigen Überlegungen: "Ich spiel dem Kind ein Wiegenlied auf meiner Flöte!".